Harmonisierte Normen
Harmonisierte Normen sind technische Standards, die von europäischen Normungsorganisationen wie CEN (Europäisches Komitee für Normung), CENELEC (Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung) und ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) im Auftrag der Europäischen Kommission und der EFTA (Europäische Freihandelsassoziation) entwickelt werden. Diese Normen dienen dem Ziel, technische Anforderungen und Sicherheitskriterien innerhalb des Europäischen Binnenmarktes zu vereinheitlichen, um den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen zu erleichtern.
Die rechtliche Grundlage für harmonisierte Normen bildet die Verordnung (EU) Nr. 1025/2012, die am 14. November 2012 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurde. Diese Verordnung verfolgt das Ziel, widersprüchliche Normen auf europäischer Ebene zu vermeiden und eine konsistente technische Basis für die Marktteilnehmer zu schaffen.
Harmonisierte Normen können entweder neu entwickelt oder bestehende nationale oder internationale Normen übernehmen und an die europäischen Anforderungen anpassen. Der Prozess der Normung umfasst die Erstellung, Überprüfung und Anpassung der Normen durch die zuständigen Normungsorganisationen, wobei die Einhaltung der Normen im Amtsblatt der Europäischen Union bekannt gegeben wird. Diese Bekanntgabe legt auch den Zeitpunkt fest, ab dem die Normen angewendet werden können.
Die Umsetzung der harmonisierten Normen in den Mitgliedstaaten erfolgt durch deren Übernahme als nationale Normen (z. B. DIN EN, ÖNORM EN, SN EN). Nationale Normen, die den harmonisierten Normen widersprechen, müssen innerhalb eines festgelegten Zeitraums zurückgezogen werden. In Deutschland erfolgt die Bekanntgabe der nationalen Umsetzung im Bundesanzeiger.