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EN 342:2017 – Kleidung zum Schutz gegen Kälte
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Die Norm EN 342:2017 einfach erklärt
Diese Europäische Norm legt die Leistungsanforderungen und Prüfmethoden für Bekleidungssysteme (d. h. zweiteilige Anzüge oder einteilige Anzüge) fest, um den Einfluss kalter Umgebungen mit Temperaturen unter oder gleich -5 °C zu verhindern. Zu diesen Effekten gehören nicht nur niedrige Temperaturen, sondern auch Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit.
Anforderungen an und Prüfmethoden für Kleidung zum Schutz gegen kühle Umgebungen sind in EN 14058 festgelegt.
Die Schutzfunktionen und Anforderungen von Schuhen, Handschuhen und separate Kopfbedeckung fallen nicht in den Geltungsbereich dieser Norm.
Die Norm EN 342:2017 wird durch drei Parameter bestimmt, wobei der dritte Parameter optional ist:
1. Resultierende Grundwärmeisolation Icler
3. Wasserdurchgangswiderstand, WP (optional)
Was bedeuten diese Werte?
Resultierende Grundwärmeisolation IclerIcler gibt den Wert der Wärmeisolation in Quadratmeter Kelvin je Watt an, welcher zwischen der Oberfläche der nackten Haut und der äußeren Bekleidungsoberfläche gemessen bzw. berechnet wurde.
Die resultierende Grundwärmeisolation muss mit einer sich bewegenden Puppe gemessen werden, die nach Anhang D kalibriert ist. Das Prüfverfahren muss mit EN ISO 15831:2004 übereinstimmen, und Berechnungen müssen gemäß dem parallelen Berechnungsmodell nach EN ISO 15831:2004 durchgeführt werden. Die resultierende Grundwärmeisolation eines Schutzkleidungssystems muss mit Referenzunterbekleidung C gemäß Herstellerangaben gemessen werden. Falls der Hersteller keine Unterbekleidung angibt, muss die Referenzunterbekleidung B gemäß Norm verwendet werden. Kleidungsstücke müssen mit Referenzkleidungssystem R geprüft werden. Bei der Prüfung mit der Unterbekleidung B oder mit einem Kleidungsstück darf die Puppe nicht mit irgendwelchen von den genormten Artikeln abweichenden nicht am Kleidungsstück angebrachten Kopfbedeckungen, Handschuhen oder Stiefeln bekleidet sein.
Mindestwert von 0,265 m2K/W
Versorgungsbereiche der Norm EN 342:2017 bei 0,4 m/s:
Wärmedämmung Icler m2K/W |
Stehende Tätigkeit (75 W/m2) Belichtungszeit von 8 Stunden ºC |
Stehende Tätigkeit (75 W/m2) Belichtungszeit von 1 Stunde ºC |
Tätigkeit in Bewegung Leichte Aktivität (115 W/m2) Belichtungszeit von 8 Stunden ºC |
Tätigkeit in Bewegung Leichte Aktivität (115 W/m2) Belichtungszeit von 1 Stunde ºC |
Tätigkeit in Bewegung Mittlere Aktivität (170 W/m2) Belichtungszeit von 8 Stunden ºC |
Tätigkeit in Bewegung Mittlere Aktivität (170 W/m2) Belichtungszeit von 1 Stunde ºC |
0,265 |
13 |
0 |
3 |
-12 |
-12 |
-28 |
0,310 |
10 |
-4 |
-2 |
-18 |
-18 |
-36 |
0,390 |
5 |
-12 |
-9 |
-28 |
-29 |
-49 |
0,470 |
0 |
-20 |
-17 |
-38 |
-40 |
-60 |
0,540 |
-5 |
-26 |
-24 |
-45 |
-49 |
-71 |
0,620 |
-10 |
-32 |
-31 |
-55 |
-60 |
-84 |
Versorgungsbereiche der Norm EN 342:2017 bei 3 m/s:
Wärmedämmung Icler m2K/W |
Stehende Tätigkeit (75 W/m2) Belichtungszeit von 8 Stunden ºC |
Stehende Tätigkeit (75 W/m2) Belichtungszeit von 1 Stunde ºC |
Tätigkeit in Bewegung Leichte Aktivität (115 W/m2) Belichtungszeit von 8 Stunden ºC |
Tätigkeit in Bewegung Leichte Aktivität (115 W/m2) Belichtungszeit von 1 Stunde ºC |
Tätigkeit in Bewegung Mittlere Aktivität (170 W/m2) Belichtungszeit von 8 Stunden ºC |
Tätigkeit in Bewegung Mittlere Aktivität (170 W/m2) Belichtungszeit von 1 Stunde ºC |
0,265 |
19 |
7 |
9 |
-3 |
-2 |
-16 |
0,310 |
17 |
3 |
6 |
-8 |
-7 |
-22 |
0,390 |
13 |
-3 |
0 |
-16 |
-16 |
-33 |
0,470 |
7 |
-9 |
-6 |
-24 |
-24 |
-43 |
0,540 |
4 |
-14 |
-11 |
-30 |
-32 |
-52 |
0,620 |
0 |
-20 |
-17 |
-38 |
-40 |
-61 |
2. Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit, AP
AP gibt die Klasse an, die der Geschwindigkeit eines Luftstroms entspricht, der unter festgelegten Prüfbedingungen durch eine Messprobe hindurchgeht.
Die Luftdurchlässigkeit muss von außen nach innen nach EN ISO 9237:1995 gemessen und als arithmetischer Mittelwert von 10 Messproben angegeben werden. Der Mittelwert muss für die Klassifizierung des Kleidungsstücks verwendet werden. Die Messungen müssen bei einem Druckunterschied von 100 Pa und mit einer Prüffläche von 20 cm2 durchgeführt werden.
Falls das Mehrschichtmaterial nicht in einem Stück geprüft werden kann, z. B. wegen dicker Probestücke mit mehreren Schichten, ist es erforderlich, die einzelnen Komponenten zu trennen und die Komponente mit dem niedrigsten Wert zu messen.
AP mm/s |
Klasse |
AP > 100 |
1 |
5 < AP ≤ 100 |
2 |
AP ≤ 5 |
3 |
3. Wasserdurchgangswiderstand, WP (optional)
WP gibt die Klasse an, die dem hydrostatischen Druck entspricht, welchem ein Material gegen den Wasserdurchtritt Wiederstand leisten kann.
Es müssen 5 Messproben der wasserdichten Schicht des Kleidungsstücks in Übereinstimmung mit EN 20811:1992 mit einem ansteigenden Wasserdruck von (980 ± 50) Pa/min geprüft werden.
Das Ergebnis dieser Prüfung ist der niedrigste einzelne Wert in Pa, bei dem der erste Tropfen Wasser das Material durchdringt.
Falls als Wert ein X bei diesem Parameter angezeigt wird, heißt es, dass das Kleidungsstück für diesen Parameter nicht getestet wurde. Oft wird der dritte Parameter nicht getestet, weil dieser optional ist.
Schutzstufe |
Wasserdichtigkeit (WP in Pa) |
Klasse 1 |
8000 Pa ≤ WP ≤ 13000 Pa |
Klasse 2 |
WP > 13000 Pa |
Hinweise für den Nutzer
Die Wahl der Kälteschutzbekleidung hängt von der Umgebungstemperatur am Arbeitsplatz, der Dauer der Kälteexposition und dem Grad der körperlichen Anstrengung ab. Es muss eine Arbeitsplatzanalyse durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die richtige Kleidung zum Schutz gegen die Kälte getragen wird. Bei der Auswahl der Kälteschutzbekleidung ist darauf zu achten, dass auch die Hände, Füße, Gesicht und Kopf ausreichend gegen die Kälte geschützt sind.
Die Schutzkleidung muss anprobiert werden, um festzustellen, ob sie richtig passt. Schutzkleidung muss beim Tragen geschlossen werden. Die Arm- und Beinlängen müssen angemessen sein. Der Träger muss in der Lage sein, alle körperlichen Bewegungen zu machen, die für seine Tätigkeit notwendig sind, ohne wesentliche Einschränkungen. Zu enge oder zu lose Kleidungsstücke können sich auch negativ auf die Wärmedämmung auswirken – in zu dichter Kleidung zirkuliert zu wenig Luft, während zu viel kalte Luft zwischen zu lockeren Bekleidungsschichten eindringt.
Kleidungsstücke müssen auch vor jedem Gebrauch untersucht werden, um Schäden zu identifizieren, welche die Wirksamkeit ihrer Schutzeigenschaften beeinträchtigen können. Beschädigte Schutzkleidung muss sofort ausgetauscht werden. Kleidung mit Rissen, Löchern oder defekten Schließsystemen sollte nicht getragen werden. Viele Waschmaschinenzyklen und/oder unsachgemäße Lagerung können zu einer Verringerung des Volumens der Isolationsschicht führen und damit auch den Isolationseffekt reduzieren.
Unsere Kälteschutz Kleidung nach DIN EN 342
FTJ28-HV, FTJ28, FTH28, FTSH28, FTO28-65, FTJ25, FTB25, FTH25, SHFTJ100, SHFTH100, X29J, X29S, X28J, X28T, X28S, X12T, X33J, X33S
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